Donnerstag, 20. August 2015

Leonardo Maestro Turbo Kit 18 MHz

Schaut man nur flüchtig hin denkt man, "klar, das ist ein Leonardo". Doch spätestens mit dem zweiten Blick wundert man sich, "irgendwie sieht er höher aus als der normale Leo, fast wie eine WM-Turniermaschine". Aber Saitek (damals noch SciSys) hatte sich nach der WM 1983 in Budapest aus der offiziellen Turnierarena zurückgezogen und ist bis 1991 Vancouver fern geblieben. Man konzentrierte sich auf das Schach gegen Menschen, da die selektiven Schachprogramme von Julio Kaplan hier erfolgreicher agierten als in reinen Computermatches.

Nichtsdestotrotz blieb die taktische Schwäche des 8-Bit Leonardo oft ein K.O.-Kriterium, die auch durch leicht schnellere 8 MHz Module nicht abgestellt wurde. Doch mitten im Sommerloch 1988 prangte jener seltsam veränderte Leonardo auf dem Titelbild der CSS 3/88. Die Hardwarespezialisten von Schaetzle+Bsteh hatten zugeschlagen. Anstatt der bekannten externen Gehäuse für das Turbo Kit, hatte man die Chips + Lüfter unterhalb des Leonardo integriert und das Maestro B Modul auf 18 MHz beschleunigt. Aufgebohrt und aufgebockt! Für 2498,- DM wurden diese einzeln angefertigt. Insgesamt sollen nur 7-10 Stück existieren (Quelle: www.schachcomputer.at).

 
Mit diesen Kisten wollte Saitek die Liga der 16- und 32-Bitter angreifen, die ja preislich immer noch deutlich höher lagen. In der besagten CSS-Ausgabe nahm der Leo TK den Roma 68000 nach Strich und Faden auseinander. Weiterhin wurde er mit Erfolg häufig in Open Turnieren und Simultankämpfen gegen Großmeister eingesetzt und sogar in der SSDF Liste mit 1928 ELO geführt.

Bei der Bedienung ist einiges zu beachten. Im Gegensatz zu dem regulären Leonardo, ist ein Modulwechsel nicht möglich. Das Maestro B 18 MHz ist fest verbaut. Ein Eprom-Wechsel muss mühsam durch Demontieren des Unterbaus vorgenommen werden. Die Stop/Go-Taste verliert ihre Funktion. Die Stromzufuhr erfolgt über einen externen Kabelschalter.

Als erstes fütterte ich ihn mit dem Colditz Test. Mit dieser Hardware-Power kein Problem für den Maestro B. Bis auf Stellung 20+27 werden alle innerhalb des 30 Minuten-Limits gelöst, die meisten Aufgaben unter 1 Minute. Als Sparringspartner für ein 10er Match wählte ich den Mephisto Milano, ELO 2002 in der Aktivliste.

Hier die Partien und Ergebnisse:

Spießrutenlauf Leonardo Maestro B TurboKit

Mit dem D+ Programm wird der Leonardo Turbo 18 MHz die ELO 2100 knacken.

  

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